(English version below)
Schaufenster hatten historisch eine klare Aufgabe: Menschen auf der Straße zu begeistern und sie zum Eintreten zu bewegen. Früher setzten sie dabei ausschließlich auf analoge Gestaltung. Heute aber sind wir an einem Wendepunkt – digitale Bildflächen eröffnen völlig neue Möglichkeiten der Inszenierung. Denn bewegtes Bild schlägt statisches Design, wenn es um Aufmerksamkeit, Storytelling und visuelle Wirkung geht.
In diesem Beitrag stellen wir sechs verbreitete Arten digitaler Bildflächen im Schaufenster vor – mit Fokus auf Wirkung, technische Anforderungen und Anwendungsstrategien.
Bei sogenannten Sidescreens werden LED-Flächen auf den seitlichen Fensterlaibungen montiert – meist hochformatig und leicht angeschrägt. Sie richten sich gezielt an Passant:innen, die entlang der Fassade gehen.
Durch die spitze Blickachse wirken die Screens besonders dynamisch, da man sich visuell direkt auf sie zubewegt. Diese Lösung eignet sich hervorragend für belebte Straßenzüge, in denen man Laufkundschaft mit gezielter Blickführung abholen will.
Einsatzort: Gehsteiglagen mit seitlicher Bewegung
Besonderheit: Smarte Nutzung der natürlichen Bewegungsrichtung
Technik: Hohe Helligkeit, schräger Einbauwinkel, idealerweise ab 3000 nits
Hierbei handelt es sich um eine LED-Wand direkt hinter der Schaufensterscheibe, die als dynamischer Hintergrund für ausgestellte Produkte dient – oder vollflächig als aufmerksamkeitsstarke Fläche fungiert.
Der große Vorteil: Auch aus einiger Entfernung (z. B. gegenüberliegende Straßenseite oder aus dem Auto) zieht die Fläche Blicke auf sich. Der Nachteil: undurchsichtige LED-Wände blockieren den Blick ins Geschäft und das Tageslicht nach innen.
Einsatzort: Innenstadtlagen mit hoher Frequenz
Besonderheit: Große Wirkung auch über Distanz
Technik: Undurchsichtig, hoher Kontrast, mind. 3000 nits
Eine konsequente Weiterentwicklung des Backdrop-Ansatzes: Die gesamte Glasfläche des Schaufensters wird hinterlegt mit einer LED-Wand – meist mit ca. 10 cm Abstand zur Scheibe für Luftzirkulation.
Diese Variante schafft maximale Sichtbarkeit in den Stadtraum hinein und gibt der Marke eine imposante Präsenz. Da keine Produkte vor der Fläche platziert werden, steht das visuelle Storytelling im Mittelpunkt.
Einsatzort: große Glasfronten mit hoher Sichtbarkeit
Besonderheit: Maximale digitale Inszenierung
Technik: Vollformat LED, hohe Helligkeit, sehr kleiner Pixelpitch (≤ 2,5 mm)
Transparente LED-Systeme (z. B. Mesh oder Folien) lassen sich direkt auf oder hinter der Glasfläche anbringen. Der Clou: Dunkle Inhalte lassen den Blick durch, helle Inhalte werden sichtbar. So entsteht ein faszinierender Hologramm-Effekt.
Gerade bei wechselnden Produkten oder lichtdurchfluteten Stores ist das eine elegante Lösung, die Digitalität und Transparenz verbindet. Wichtig ist hier vor allem die Wahl des richtigen Produkts – viele Systeme haben Schwächen bei Kontrast und Bildschärfe.
Einsatzort: moderne Stores mit Tageslichtnutzung
Besonderheit: Holografischer Effekt, auch innen sichtbar
Technik: Transparentes LED-Mesh, optimal mit schwarzem Content-Hintergrund
Lightboxes sind kleinere, meist freistehende LED-Flächen im hinteren Bereich des Schaufensters. Sie bilden den visuellen Rahmen für physische Objekte wie Mannequins oder Produkte.
Die Screens müssen nicht vollflächig sein, sondern schaffen gezielte visuelle Akzente – und lassen sich leicht installieren oder austauschen. Ideal für Marken, die ihre Schaufenster öfter umgestalten.
Einsatzort: klassische Auslagen mit Produktausstellung
Besonderheit: Kombinierbar mit realen Objekten
Technik: LED-Panel, freistehend oder aufgehängt
Eine kreative Spielart: Die Integration von LED-Flächen in gestalterische Elemente wie Skulpturen, Pflanzeninstallationen oder gebaute Szenografien. So entsteht eine hybride Inszenierung, in der digitale Bildflächen aus physischen Elementen herausbrechen.
Gesehen z. B. in Flagship-Stores von Mode- oder Luxusmarken – spektakulär, individuell und hoch emotional. Voraussetzung: Content und Integration müssen stimmig zusammenwirken.
Einsatzort: Markeninszenierung mit Wow-Effekt
Besonderheit: Verschmelzung von realer & digitaler Welt
Technik: Kleinteilige LED-Flächen, abgestimmt auf das Objekt
Jede dieser Varianten hat ihre Stärken – entscheidend ist der Kontext:
Was alle Varianten vereint: Sie brauchen hohe Helligkeiten (mind. 3000 nits) und feine Auflösung (Pixelpitch ≤ 2,5 mm), um im urbanen Umfeld zu wirken.
Unsere Empfehlung: Lasst euch professionell beraten – gerade bei Themen wie Statik, Stromversorgung, Genehmigung & Contentstrategie ist eine gute Planung der Schlüssel zum Erfolg.
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ENGLISH
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Shop windows have historically had a clear task:
To captivate people on the street and encourage them to enter. In the past, they relied exclusively on analog design. But today, we’ve reached a turning point – digital display surfaces open up completely new possibilities for staging. Moving images outperform static design when it comes to attracting attention, storytelling, and visual impact.
In this article, we present six common types of digital display surfaces used in shop windows – with a focus on impact, technical requirements, and application strategies.
Side screens are LED panels mounted on the side window reveals – usually vertically oriented and slightly angled. They are specifically aimed at pedestrians walking along the building façade.
Due to the sharp viewing angle, the screens appear particularly dynamic, as passersby move visually straight toward them. This solution is excellent for busy streets where foot traffic can be engaged through guided visual direction.
This is an LED wall placed directly behind the shop window, serving as a dynamic background for displayed products – or as a full-surface attention-grabbing display.
The major advantage: It draws attention even from a distance (e.g. from the opposite side of the street or passing cars). The downside: Opaque LED walls block visibility into the store and reduce daylight inside.
A consistent evolution of the backdrop concept: The entire glass surface of the shop window is backed by an LED wall – usually set about 10 cm behind the glass to allow air circulation.
This version delivers maximum visibility into the urban space and gives the brand a bold presence. Since no products are placed in front of the screen, the focus is entirely on visual storytelling.
Transparent LED systems (e.g. mesh or foil) can be applied directly to or behind the glass surface. The trick: Dark content is see-through; bright content becomes visible. This creates a fascinating holographic effect.
Especially useful in stores with changing displays or lots of natural light, this is an elegant solution that combines digital impact with transparency. Choosing the right product is crucial – many systems struggle with contrast and image sharpness.
Lightboxes are smaller, often freestanding LED panels placed in the back area of the shop window. They provide a visual frame for physical objects like mannequins or products.
The screens don’t need to cover the full space but instead create targeted visual accents – and are easy to install or replace. Ideal for brands that regularly change their window displays.
A creative twist: LED panels are integrated into artistic elements such as sculptures, plant installations, or built set designs. The result is a hybrid staging where digital displays emerge from physical forms.
Seen in flagship stores of fashion or luxury brands – spectacular, unique, and emotionally powerful. Prerequisite: Content and integration must be perfectly coordinated.
Each option has its strengths – the key is context:
What all options have in common: They require high brightness (minimum 3000 nits) and fine resolution (pixel pitch ≤ 2.5 mm) to perform well in urban environments.
Our recommendation: Get professional advice – especially regarding structural aspects, power supply, permits, and content strategy. Good planning is the key to success.